Sie sind hier: - Beitrag lesen

MIT KV Harburg-Land

Mit über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Wirtschaft, Mittelstand, Gesellschaft und Politik war der diesjährige Parlamentarische Abend am Grill wieder einmal ein voller Erfolg. Der Kreisvorsitzende Wilfried Uhlmann begrüßte auf dem traditionellen Hof Kröger in der Hofscheune von 1767 besonders den Bundesvorsitzenden der MIT Deutschlands, Dr. Josef Schlarmann, die Geschäftsführerin der Wissensfabrik Johanna Coleman, und den Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niederachsen (KFN), Prof. Dr. Christian Pfeiffer.

Johanna Coleman umriss kurz die wesentlichen Aufgaben der Wissensfabrik. Sie verbinde Theorie mit Praxis und wolle sowohl dem Fachkräftemangel als auch dem demographischen Wandel wirksam begegnen. Besondere Handlungsfelder seien die Bildung und das Unternehmertum.

Coleman schloss ihren Beitrag mit einem Zitat von Benjamin Franklin, wonach die Investition in Wissen immer noch die meisten Zinsen brächten.

Wilfried Uhlmann ging in seinem Fünfminutenexkurs auf das Thema Führung ein. Zwischen linker und rechter Führung gebe es elementare Unterschiede. Beide wollten zwar ihre Schützlinge vor Gefahren bewahren, dennoch stelle der linke Führer oder Vorgesetzte das Wohl der Gemeinschaft vor das des Einzelnen. Für den rechten Führer stehe das Wohl und die Erkenntnisse des Einzelnen über denen der Gemeinschaft. Wer mehr wolle, müsse besser führen oder besser geführt werden.

Was ist bloß mit den Kerlen los, fragte Prof. Dr. Pfeiffer.

Waren vor drei Jahren noch sieben Prozent der Jugendlichen spielsüchtig, seien es heute schon zehn Prozent.

Es gebe klare Signale für Spielsüchtigkeit. Es gebe das Prinzip der intermettierenden Bedeutung, wonach die Belohnung insbesondere beim Spiel unberechenbar erfolge.

Früher bekamen Mädchen mehr Hiebe denn Liebe. Heute würden Mädchen statistisch mehr geliebt als Jungen. In Gefahr spielsüchtig zu werden, sei grundsätzlich der, der sich der Liebe seiner Eltern nicht wirklich sicher ist.

In Deutschland gebe es ein Zuwendungsdefizit und das besonders in einer Zeit eines geringer werdenden Selbstbewusstseins.

Entsprechende Filme und Computerherrlichkeit seien Rückzugsgebiete eines überholten Machogehabes.

Jugendliche bräuchten Aufgaben, die sie bewältigen könnten. So könnten beispielsweise die Nachmittage in Schulen aufgewertet werden. Es komme darauf an, die Lust auf Leben zu wecken und Herausforderungen zu bewältigen. Nicht Pauken sei das Gebot der Stunde, sondern die Persönlichkeitsbildung.


Copyright Foto: Andreas A. Sobotta, Hannover

Text (v.l.n.r.): Dr. Josef Schlarmann, Prof. Dr. Christian Pfeiffer, Johanna Coleman und Wilfried Uhlmann, Kreisvorsitzender der MIT Harburg-Land

Zurück